Brainspotting

Brainspotting ist eine Weiterentwicklung von EMDR.

Auch diese Traumatherapie-Methode lernte ich bei Barbara Lerch.

 

Entstehung von Brainspotting

Der amerikanische Psychotherapeut David Grand entwickelte Brainspotting 2003 zufällig bei einer Leistungssportlerin, einer Eiskunstläuferin, die immer wieder im Wettkampf scheiterte. Er arbeitete mit ihr u.a. wegen ihrer Traumatisierungen (Versagenserlebnisse im Sport, ursprünglich ablehnende Mutter, die ihr Selbstbewusstsein wieder und wieder gebrochen hatte) u.a. mit EMDR bzw. seiner „verlangsamten“ Form der Fingerbewegungen, eine Methode, die er Natural Flow nennt.

Plötzlich erstarrte der Blick der Klientin an einer Stelle. Ihre Augen zuckten und David Grand merkte, wie sie tief in ihrem Gehirn die schlimmen Erlebnisse verarbeitete. Ab dem nächsten Tag bewältigte sie ihre sportliche Herausforderung – wieder und wieder. Daraus entwickelte sich dann Brainspotting.

 

Meine Erfahrung mit dieser Form von Traumatherapie

Brainspotting ist tatsächlich ein tiefes Erleben und Verarbeiten – das habe ich in der Arbeit mit meinen Klientinnen und Klienten immer wieder gesehen und gespürt: Viele negative Erlebnisse kommen zum Vorschein, werden verarbeitet und bewältigt – nach meiner Erfahrung ist es ein sehr intensives Verfahren. Es kann schon in einer Sitzung große Veränderungen erwirken. Ich habe erlebt, wie erleichtert die Klientinnen und Klienten im Anschluss waren. Für viele war es der Beginn, ihr Leben anders zu leben: Freudevoller, optimistischer, selbstbewusster, klarer.

 

Wie funktioniert Brainspotting?

Das Setting ist so ähnlich wie bei meiner Traumatherapie mit EMDR, wenn man die visuelle Methode mit den Hin- und Her-Bewegungen der Finger vor den Augen nutzt.

  • Man sucht aber hier die Stelle vor den Augen der Klientin, dort, wo das schlimme Erleben sitzt.
  • Das ermittelt man über eine Art X-/Y-Achse, die man als Therapeutin mit seinen Fingern vor den Augen der Klientin aufbaut.
  • Denn wohin die Augen blicken, hat Einfluss auf unsere Gefühle. Schon Shakespeare schrieb, dass die Augen das Fenster zur Seele wären (Sommernachtstraum).

Ist der Punkt gefunden, richtet die Klientin ihre Augen dann fokussiert auf diesen Punkt; die Therapeutin hält ihre Hand (oder einen Zeigestab, wenn der Punkt weiter oben ist) ruhig vor ihren Augen. Das Gehirn ist in der Lage, das Erlebte mit diesem Brainspot jetzt selbständig zu verarbeiten. Das Problem, so schreibt auch David Grand, löst sich (siehe das gleichnamige Buch von David Grand, Kirchzarten 2017, S. 266 ff).

Klientin und Therapeutin können jederzeit unterbrechen, das Erlebte reflektieren und positive Zwischenschritte verankern. Dies kann man zum Beispiel mit langsamen Tappen auf den Oberschenkeln oder an den Oberarmen machen (das macht die Klientin/der Klient selbst, ich leite es nur an).

Für mich ist Brainspotting, wie EMDR, eine Technik, die ich in einen therapeutischen Gesamtkontext einbette – sei es die humanistische Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers, einer lösungsfokussierte Kurztherapie nach Steve de Shazer oder einem NLP-Prozess. Das ist abhängig vom Anliegen. Wie EMDR, eignet sich Brainspotting für vielfältige Anliegen rund um Probleme, Traumata und emotionale Belastungen.

Brainspotting setze ich in erster Linie bei Themen rund um Traumatisierungen in meiner Praxis KAGU Hannover ein.

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