Kollegiale Fallberatung hilft, pragmatische Lösungen zu finden

Das kommt häufiger vor als vielleicht gedacht: Es klemmt bei einem Projekt oder es gibt immer wieder Streit mit einem aus dem Team oder einem Kunden. Vielleicht wissen ja die Kolleginnen und Kollegen Rat? Denn sie sind Außenstehende und unbelastet von dem konkreten Fall.

Erfahrt hier, wie ihr von den Ideen der anderen profitieren könnt. Es geht um einen Perspektivwechsel frei Haus… lösungsorientiert und mit einer strukturierten Vorgehensweise.

Ich bringe Teams die sog. Kollegiale Fallberatung bei: Z.B. bei Krisen, Konflikten oder im Kontext eines Business-Coachings. Diese Methode ist so etwas wie Hilfe zur zukünftigen Selbsthilfe im kleinen Kreis. Dank der Reflexion hilft die Kollegiale Fallberatung auch bei der Persönlichkeitsentwicklung. So funktioniert sie:

 

Was bringt die Kollegiale Fallberatung?

Bei der Kollegialen Fallberatung geht es um gegenseitige Unterstützung und Coaching on the job:

Manchmal ist es leichter, die Dinge im kleinen Kreis zu besprechen. Das kann schon vor oder zu Beginn eines Vorhabens sein. Oder auch, wenn man an einer Aufgabe allein nicht weiterkommt. Es kann frische Ideen und neue Impulse geben. Die eigenen Gedanken lassen sich reflektieren. Wichtig ist dabei, die „zarten Pflänzchen“ an Ideen nicht gleich platt zu machen – darum hilft die kollegiale Fallberatung mit ihrer formalen Struktur.

 

Was ist die Kollegiale Fallberatung?

Kollegiale Beratung ist ein systematisches Beratungsgespräch, in dem Kolleginnen und Kollegen sich nach einer bestimmten Gesprächsstruktur wechselseitig zu beruflichen Fragen und Schlüsselthemen beraten und gemeinsam Lösungen entwickeln. Sie wird auch Reflecting Team genannt und ist der Supervision ähnlich, bei der ja auch „gespiegelt“ und gemeinsam weiter entwickelt wird, um was es geht.

Die Vorteile der Kollegialen Fallberatung sind mannigfach:

  • Einmal gelernt, kann jede kleine Gruppe das auch ohne Moderatorin fortführen
  • Es ist ein Austausch auf Augenhöhe
  • Die Kollegiale Fallberatung ist kooperativ, pragmatisch und kostengünstig
  • Der Austausch kann die Qualität der Arbeit fördern, weil „man“ grundsätzlich reflektierter miteinander umgeht

Die Grenzen der Kollegialen Fallberatung sind erreicht, wenn die Themen (zu) persönlich werden; dann ist ein Coaching oder eine systemische Beratung oder eine lösungsorientierte Kurztherapie vielleicht geeigneter.

 

Kollegiale Fallberatung kann man einfach regelmäßig durchführen

Kollegiale Beratung findet in kleinen Gruppen und regelmäßig statt, z.B. alle zwei oder drei Monate. Die Teilnehmenden tragen dabei ihre Praxisfragen, Probleme und „Fälle“ vor. Die anderen geben ihren Rat. Oft kommen mehrere Teilnehmende mit ihren akuten Fragestellungen dran. Man wechselt die Rollen; mal ist man Fallgeber, mal Beraterin oder Berater. Es lohnt sich, gleich mehrere Fälle nacheinander zu bearbeiten. Eine einzelne Fallberatung dauert eine halbe bis dreiviertel Stunde.

Welche Fälle gibt es bei euch? Vielleicht ein paar Ideen:

  • „Ich bekomme neue Aufgaben dazu und weiß nicht, wie ich meinen Tag aufteilen soll. Was kann ich wie tun?
  • „Immer wieder gerate ich mit einem Kunden aneinander – wie kann ich vorgehen?“
  • „In dem Projekt geht es nicht richtig vorwärts. Soll ich jetzt intern mehr Druck machen oder einen Dienstleister beauftragen – oder was?“
  • „Wie schaffen wir es, mehr Nachhaltigkeit in unsere Arbeit zu bekommen?“

 

Was sind typische Einsatzfelder für die Kollegiale Fallberatung?

Immer, wenn es allein schwierig wird – und es um Lösungen geht, die nicht aus der Fachlichkeit kommen, sondern sich eher auf den Prozess beziehen: Also, „wie“ gehe ich vor…

Oft setze ich die Kollegiale Fallberatung ein, wenn…

  • Lösungen für konkrete Herausforderungen im Beruf gesucht werden
  • Menschen sich im Business Coaching, der Supervison etc. weiter entwickeln möchten
  • Neues Verhalten geübt werden soll

 

Die konkrete Anwendung: Wie läuft eine Kollegiale Fallberatung ab?

Ihr findet eine Gruppe und einen Moderator oder eine Moderatorin. Wenn ihr mögt, kann ich diese Rolle übernehmen. Dann wird gefragt: Wer hat einen Fall, bei dem er hofft, durch Beratung in der Gruppe neue Impulse zu bekommen?

Ein Tipp zur „Art des Problems“: Es kann ein (berufliches) Problem sein, wo er/sie allein nicht weiterkommt. Es sollte nichts Fachliches im engen Sinne sein, denn da können die anderen ja nichts zu sagen…

Dann bildet man einen kleinen Stuhlkreis rund um den „Fallgeber“. Der Fallgeber erläutert kurz sein Anliegen. Da kann man ganz spontan erzählen, was einen bewegt. Die anderen stellen Verständnisfragen (max. 10 Minuten, um den Rahmen zu begreifen).

Wichtig ist, dass die Gruppe den Kern des Anliegens erfasst hat – um was geht es wirklich? Wenn diese Schlüsselfragen klar sind, kann es losgehen.

Anschließend drehen sie sich weg vom Fallgeber, sodass sie ihm währenddessen nicht in die Augen schauen, und entwickeln im kleinen Kreis Lösungen, die von einem aus der Gruppe oder der Moderatorin mitgeschrieben werden (z.B. auf einer großen Pin-Wand, einem Poster oder dem Flipchart).

Der Fallgeber hört während dessen nur von außen zu. Nach einer Weile dreht sich die Gruppe wieder zum Fallgeber und präsentiert ihm die Ergebnisse. Dabei bezieht man sich auf das Aufgeschriebene.

Er bedankt sich, reflektiert das Ganze und entscheidet, ob und was er davon annimmt.

 

Nach meiner Erfahrung lässt sich Kollegiale Fallberatung schnell erlernen – z.B. innerhalb eines Workshops zum Thema Kommunikation, Teamentwicklung und Leitbildentwicklung. Man kann es auch extra bei mir erlernen, z.B. in einem halbtägigen Workshop mit Übungs-Fällen. Wenn ihr ein eher persönliches Thema im Coaching-Kontext oder in der lösungsssfokussierten Therapie vertiefen möchtet, sprecht mich gern an:

Burnout Prävention

Resilienz Coaching

Traumatherapie

Business Coaching