Krise, Probleme, Grübeln…eine praktische Übung kann helfen!

Lesezeit: 3 Minuten.

„Nicht die Dinge an sich beunruhigen den Menschen, sondern seine Sicht der Dinge,“ sagte schon der griechische Philosoph Epiktet (50 – 138 n.Chr.).

Auch auf dem Foto, dass ich am letzten Sonntag bei uns am Mittellandkanal machte, können Sie selbst entscheiden, ob es für Sie eher dramatisch-dunkel oder hell und strahlend aussieht – oder beides?

Vielleicht lädt Sie das Bild ja ein, einmal darüber nachzudenken, was das Positive an einer Krise sein kann. So ähnlich macht es auch das ZDF in seinen Europa-Nachrichten. Da gibt es eine Rubrik mit dem Namen „POSITIVE Nebenwirkungen“: Sei es Singen vor einem niederländischen Altersheim, gemeinsame Gymnastik vom eigenen Balkon aus oder oder. Es gibt viele kreative Formen des Miteinanders – alles machbar mit Abstand halten.

Sie entscheiden, ob Sie beim Schlange stehen vor dem Supermarkt stehen eine Krise kriegen und rumschimpfen müssen oder ob Sie es gelassen ertragen und ein nettes Gespräch mit den Anderen anfangen.

Wenn Sie mögen, trainieren Sie diese (neue) Form, die Dinge zu sehen, einmal aus – mit der folgenden einfachen Übung!

 

Schicken Sie das Problem durch den Raum!

  • Gehen Sie in einen Raum oder in Ihren Garten, wo Sie ein bisschen Platz haben. Stellen Sie sich in einem Drittel des Raumes so hin, dass Sie mit ausgestreckten Armen – zur Seite und nach oben – nirgendwo gegenstoßen. Den Blick haben Sie auf die anderen zwei Drittel des Zimmers/Gartens.
  • Definieren Sie vor Ihren Augen einen Ort für das Problem und stellen Sie sich das Problem wie einen Laserpointer-Punkt oder einen anderen beweglichen Gegenstand auf dem Boden vor. Verbinden Sie diesen Punkt mit ihren negativen Assoziationen und Gefühlen.
  • Heben Sie die Arme über Ihren Kopf und bewegen Sie sie nach vorn und seitlich wieder herunter: So entsteht eine Art „Haube“ über Ihrem Kopf und Körper. Das ist Ihr Bereich, in den keiner reinkommt (Er erinnert ein bisschen an „meinen Tanzbereich“).
  • Jetzt lassen Sie den virtuellen Gegenstand oder Punkt auf sich zukommen. Sagen Sie gedanklich oder laut „Stopp“, wenn er Ihnen zu nahekommt. Spätestens aber, wenn er die Grenze Ihrer gedachten und gefühlten „Haube“ berührt.
  • Schicken Sie den Gegenstand oder Punkt wo anders hin. Mal nach vorne, mal zur Seite – mal näher dran, mal weiter weg – mal deutlich zu sehen, mal versteckt hinter einem anderen Stück Mobiliar oder hinter einem Baum im Garten.
  • Achten Sie auf Ihre Gefühle: Was ändert sich dabei? Wie groß oder klein wird das negative Gefühl, dass sie mit dem Ort für das Problem verbinden?
  • Wählen Sie den Ort aus, wo das Problem für Sie am wenigsten belastend ist.
  • Nehmen Sie erneut die Arme hoch und zur Seite („Ihr Tanzbereich“) und spüren Sie in sich rein: Sie sind der Chef/die Chefin im Ring – Sie haben die Macht, zu entscheiden, ob das Problem Sie beherrscht oder Sie das Problem.

Wie gefällt Ihnen dieser Appell an die eigene Verantwortung?

In meiner Praxis führt diese Übung oft zu Heiterkeit, Erleichterung und Gelöstheit. Für manche ist es noch ungewohnt, die Verantwortung für sich selbst zu tragen. Denn Sie entscheiden, ob Sie sagen wollen: „Dieses Wetter macht mich fertig“ oder sich lächelnd fragen, wie genau das Wetter das denn anstellt, dass es sie fertig macht?

Mit Resilienz Coaching lassen sich Ressourcen wieder wachküssen und mehr Lebensfreude gewinnen. Mehr findet ihr hier:

Resilienz-Coaching

About Gudrun Jay-Bößl

Gudrun Jay-Bößl, Heilpraktikerin für Psychotherapie, systemischer Coach und NLP-Master. Lösungsorientiert, pragmatisch und humorvoll. Mit innovativen Methoden aus der Kurztherapie auf zu neuen Möglichkeiten für die KlientInnen.