Missverständnisse bei der Kommunikation: Was bist du für ein Typ?

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Weniger Stress, kaum noch Konflikte, aber mehr Erfolg in der Kommunikation: Wie das funktioniert, erfahrt ihr im Folgenden.


Aktuell: interessiert dich mehr das große Ganze – oder hast du mehr Sinn für’s Detail?

Heute starten wir mit einer spannenden „Erkenne dich selbst“-Reihe. Dein Vorteil: Du kannst deine Kommunikation mit diesem einfachen Wissen erfolgreicher führen. Du stellst dich so nämlich genauer auf den anderen ein – Verständigung leicht gemacht.

 

Wir beginnen mit der Unterscheidung zwischen den beiden Typen „kurz, knapp, nur das Wichtigste“ und dem anderen Pol „will alle Details wissen“. Vorab: Beides ist wichtig und es gibt kein falsch oder richtig. Außerdem übertreibe ich bei der Skizzierung der gegensätzlichen Pole ein bisschen, damit es leichter für euch ist, die Typen zu unterscheiden. Es gibt übrigens kein 100 % so oder 100% anders.

 

Aber: In vielen Situationen ist es einfach hilfreich, sich mehr auf den einen oder die andere einstellen zu können. Besonders in entscheidenden Gesprächen, wenn es darum geht, mit deinem Gesprächspartner auf einer Wellenlänge zu „funken“.

„Wie war dein Urlaub?“ „Super!“

Der sogenannte Großchunker denkt, spricht und handelt in großen Brocken. Daher das Wort „chunks“ (das Wort kommt aus der Coaching-Richtung Neurolinguistisches Programmieren). Der Großchunker ist stets schnell fertig, braucht Ergebnisse und interessiert sich häufig schon für das nächste Vorhaben.

 

In Emails erkennt man ihn oder sie daran, dass die Schreiben kurz sind. Sehr kurz. Ein Beispiel aus dem Agenturalltag: „Anbei sende ich Ihnen das Layout der Anzeige mit der Bitte um Freigabe.“ Die Antwort: „Top“. Auch seine Sprache ist eher die eines Beurteilenden, Betrachtenden. Er liebt rasche Schulterblicke. Viele Führungskräfte sind eher großchunkig unterwegs: Sie müssen es auch sein, weil sie eine Menge unterschiedliche Dinge auf ihrem Schreibtisch liegen haben, die erledigt werden wollen.

 

Ein Großchunker hat stets das große Ganze im Auge.

Er oder sie hat einen hervorragenden Überblick über seine Projekte und kann meist auch gut delegieren. Mit zu viel Details nervt man ihn/sie leicht. Um einen Großchunker zu verstehen, empfehle ich euch, sich in ihn/sie hineinzuversetzen. Antizipiert genau, was wohl gewollt ist und macht das einfach (vorher einmal grundsätzlich den Handlungsrahmen klären – das geht gut mit dem Großchunker). Danach einfach umsetzen. Ein Großchunker freut sich, wenn er zügig und ohne viel klein-klein seine Ergebnisse bekommt.

 

„Wie war dein Urlaub?“ „Oh, wir sind ganz früh um 6 losgefahren, dann haben wir um 8 Pause gemacht,…. Und abends sind wir dann angekommen. Am zweiten Tag… “

Einen sogenannten Kleinchunker überzeugst du durch ein ebensolches Detail-Wissen, wie er/sie es liebt und braucht, um sich sicher zu fühlen! Kleinchunker sind wichtig für Qualität und Nachhaltigkeit der Arbeit. Sie sind oft Fachexperten und wertvolle Mitarbeiter, die stets alles auf dem Schirm haben.

 

Sie erzählen gern von den Details (zum Beispiel, wenn man sie nach ihrem Urlaub fragt) und brauchen dafür ein wertschätzendes Ohr von ihrem Gegenüber. Sie gehen in kleinen Schritten vor und vergewissern sich häufig, ob sie auf der richtigen Spur sind. Sie sind ideale Sparringspartner für Großchunker, wenn die diese ein bisschen Geduld mitbringen: Dann kriegen sie prima Ergebnisse von den Detailorientierten.

Ist ein Kleinchunker der Chef, bereitet euch immer optimal auf ein Gespräch vor. So habt ihr die richtigen Antworten parat und gebt ihm/ihr die nötige Sicherheit.

 

Wann wird ein Großchunker zum Kleinchunker?

Wenn es ihn/sie interessiert! Ich neige in vielen Dingen zum Beispiel eher zum Großchunken. Aber wenn es um meine Lieblingsthemen geht, oder ich Fehlern auf der Spur bin, brauche ich jedes Detail. Dann will ich alles wissen. Ich bin also ein Großchunker mit der Tendenz zum Kleinchunker, wenn das Thema stimmt.

 

Was ist der Trick für eure erfolgreiche Kommunikation?

Zuhören und wahrnehmen. Und dann auf den Modus des Anderen einstellen und ihn/sie dort abholen:

 

Großchunker zum Kleinchunken kriegen:

  • Wenn ein Großchunker nicht über die Details sprechen will, stellt ihm erst den großen Rahmen vor. „Dafür ist das und das wichtig…!“
  • Dann fragt ihr vorsichtig weiter rein: „Und was genau meinen Sie mit…?“
  • So kriegt ihr ihn dazu, sich mit eurem Thema zu beschäftigen.
  • Aber vorsichtig. Wenn es genug ist, aufhören! Den „Rest“ allein managen!

 

Kleinchunker zum Großchunken bekommen:

  • An der Stelle anfangen, wo er/sie steht
  • Dann nach dem Sinn fragen, wofür die Aktion/das Projekt steht. „Und wofür noch?“ Wiederholen, dranbleiben, wertschätzen
  • Zeit mitbringen und echtes Interesse. Ihr bekommt so prima Ergebnisse

 

Was sind eure Erfahrungen? Viel Spaß beim Ausprobieren – aber bitte nicht mit dem Partner…

Wollt ihr mehr darüber wissen, dann schaut hier:

Wie ich arbeite

About Gudrun Jay-Bößl

Gudrun Jay-Bößl, Heilpraktikerin für Psychotherapie, systemischer Coach und NLP-Master. Lösungsorientiert, pragmatisch und humorvoll. Mit innovativen Methoden aus der Kurztherapie auf zu neuen Möglichkeiten für die KlientInnen.